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Heidgraben

Offizielle Website: www.amt-moorrege.de

Bundesland: Schleswig-Holstein Kreis: Pinneberg
Geodaten: 53.708552  9.680782
PLZ: 25436  Einwohner: 2419
Kreis
© Wikipedia Bundesland
Wappen, © Wikipedia Stadt/Kreis
Heidgraben ist eine Gemeinde des Amtes Moorrege im Kreis Pinneberg und liegt knapp 18 Kilometer nordwestlich von Hamburg. Wie auf der Heidgraben Karte zu erkennen ist, grenzt Heidgraben an die Gemeinden Groß Nordende und Klein Nordende sowie an die Kleinstädte Tornesch und Uetersen. Aus der Karte von Heidgraben wird ersichtlich, dass über die Hälfte der Fläche, besonders der westliche Teil der Gemeinde nicht bebaut ist. Dieses Landschaftsschutzgebiet gehört zu den „moorigen Feuchtgebieten“.

Bereits der römische Dichter Plinius berichtete im 1. Jahrhundert n. Chr. darüber, dass die Moore von Schleswig-Holstein für die Gewinnung von Torf genutzt wurden, so auch das Heidgrabener Moor und das bis in die Neuzeit. Nach den Kriegen des 17. Jahrhunderts nutzten Landlose und Kleinbauern das Heidgrabener Moor, um hier Torf in besonders großen Mengen zu stechen und nach Hamburg und Altona zu verkaufen.

In der waldarmen Gegend war Torf ein billiges Heizmaterial und wurde zudem zum Brennen von Brandwein, zum Brauen und für die Herstellung von Kalk aus Muschelschalen genutzt. Kalk und Ton wurden auch in der nahe gelegenen Liether Kalkgrube gewonnen, heute ein Naturschutzgebiet und auf der Karte nördlich von Heidgraben zu finden. Ein Großteil der Sumpflandschaft ist dem Raubbau aber zum Opfer gefallen und den heute dort wachsenden Wiesen gewichen.

Erst als man Mitte des 19. Jahrhunderts die Eisenbahnstrecke zwischen Altona und Kiel errichtete, um Kohle zu befördern, wurde der Torfabbau allmählich unwirtschaftlich. Die Eisenbahnarbeiter ließen sich nach dem Bau der Trasse, die auf der Karte von Heidgraben eingezeichnet ist und die östliche Gemeindegrenze bildet, in dieser Gegend nieder und fingen an, den restlichen Moorboden zu kultivieren und urbar zu machen.

Heute leben in der rund 539 ha großen Gemeinde 2.220 Einwohner. Das Herz von Heidgraben ist das Gemeindezentrum mit Feuerwehr, Grundschule und Kindergarten, die allesamt auf der Karte Heidgraben zu sehen sind. Als erste in Deutschland - nach dem Pilotprojekt im Bochumer Nordwestbad - nutzt das Gemeindezentrum Heidgraben seit 2009 Wärmetauscher für dessen Beheizung. In diesem Heizverfahren wird die thermische Energie der Abwässer von der Gemeinde Elmshorn genutzt.

Eine Besonderheit im Ort ist das Ofen-Museum Heidgraben. Über 100 historische Herde und Öfen sind Teil der Sammlung, die in einem ehemaligen Schafstall untergebracht ist. Die sehr beschaulichen mittel- und nordeuropäischen Stücke stammen überwiegend aus dem 19. und 20. Jahrhundert, ergänzt wird die Sammlung von Küchenzubehör, Reklameschildern aus Emaille und weiteren Antiquitäten. Eine Besichtigung ist nur nach Absprache möglich, da es sich um eine private Sammlung handelt.

Geprägt wird die gute Sozialstruktur von den Vereinen und Organisationen, die das kulturelle Leben und das soziale Umfeld in Heidgraben gestalten, wie der 1906 gegründete Chor „Heidgrabener Liedertafel“, der Heidgrabener Sportverein von 1949 und die plattdeutsche Theatergruppe „Theoter op Platt“.